Tiefer Fall nach anfänglicher Euphorie

An diesem Wochenende musste der TVE gegen das Team aus Frankfurt ran, die sich äußerst sicher in der oberen Hälfte der Tabelle aufhalten. Schon vor dem Spiel gab es bei einigen wenigen Spielern gemischte Gefühle, einerseits lagen die vergangenen Niederlagen noch schwer im Magen, andererseits erinnerte man sich an von Erfolg gekrönte Momente wie gegen Ebersgöns.

Das Spiel begann, sehr typisch für die laufstarken Hessen, äußerst mannorientiert und aggressiv gegenüber den Jungs aus Bremen. Das bedeutet, dass schon von Anfang an im Aufbau gestört wurde, und es dem Heimteam allgemein schwer gemacht wurde, in das Spiel hineinzufinden. Gegen die gegnerische Offensive hat der TVE im 2-1-2 verteidigt, eine tendenziell passive und kompakte Aufstellung, was den Frankfurter Falcons die Zeit gegeben hat, um nach einem soliden Aufbau mit einfachen und präzisen Pässen, ihr erstes Tor zu erzielen. Das Tor fiel noch in der dritten Spielminute, was unseren Jungs gar nicht gefiel. Nachdem die anfängliche Unsicherheit überwunden war, konnten wir in der zehnten Minute unseren Siegeswillen zeigen. Genauer tat das Len Schönfelder, der einen Fehlpass der Frankfurter abfing, sich gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und ohne zu zögern zum Schuss auf kurze Distanz ansetzte, was mit dem Ausgleich belohnt wurde. Gegen Ende des ersten Drittels, kommt die aggressive Spielweise der Gäste in Rot auf sie zurück. Es wird eine zwei-Minutenstrafe wegen überhartem Körpereinsatz ausgesprochen. Noch voller Energie brauchte der Bremer Überzahlblock nicht lange, um den Vorteil auszuspielen, und nicht mal 20 Sekunden nach dem Vergehen fällt das 2:1, wieder erzielt durch den Perspektivspieler Len Schönfelder, der den Ball dieses Mal nur reinschieben musste, nachdem der Distanzschuss von Marcel Westermann in der vorletzten Minute des ersten Drittels abgeprallt ist. Und auch in der letzten Minute wurden die Daumenschrauben nicht losgemacht. Aus einem guten Offensiven Spiel heraus findet Léonard Hoffmann den Pass auf, wie könnte es anders sein, Len Schönfelder, der nach einem kurzen Bogenlauf den ersten Spielabschnitt mit einem vollendeten Hattrick beendet.

Nach der Pause konnte der TVE nicht an das erste Drittel anknüpfen. Nach und nach erzielten die Gäste ein Tor nach dem anderen. Mal war einer unserer Verteidiger nicht robust und aktiv genug, mal kam es zu katastrophalen Stockfehlern auf unserer Seite, und diese Chancen habe die Falcons sich nicht nehmen lassen. So kam es, dass Frankfurt sechs Tore ohne Antwort erzielen konnte, was zu einem Spielstand von 3:7 in der zweiten Drittelpause führte.

Nach einer dringend notwendigen Traineransprache war der Schock aus dem vergangenen Drittel erstmal überwunden, und wir konnten uns auf des letzte Drittel fokussieren. Bis zur 14. Minute, mit Ausnahme der siebten wo noch ein Gegentor für uns Ausrichter fiel, war das Spiel größtenteils ein ergebnisloser Schlagabtausch, wobei Frankfurt noch eine zwei-Minutenstrafe wegen Stockschlags erhielt, die jedoch ohne Torerfolg auslief. In der Folgeminute wollten die Gäste wohl noch Strafminuten für die Statistik sammeln, was einen ihrer Spieler dazu verleitete zu Stoßen, was mit einer 2+2-Minutenstrafe wegen besonderer Härte endete. Aus der resultierenden Überzahlsituation konnte Jonathan Eidam nach Vorlage von Per Gerdsen ein Tor erzielen, womit die erste Zeitstrafe erlosch. Damit brach die zweite Strafe an, die aber nicht mit Torerfolg gekrönt werden konnte. Stattdessen hielten die Frankfurter den Druck aufrecht, und machten Jonathans Tor kurz nach Ablauf der Strafe in den letzten drei Spielminuten, mit einem Gegentreffer nichtig. Das blieb aber nicht unbeantwortet als Denis Komarov noch in derselben Minute das Tor mit Vorlage von Jakob Griebel erzielt, und damit den letzten Hoffnungsschimmer noch einmal aufglühen hat lassen. Mit dieser Unterbrechung nahm der TVE seine Auszeit, mit der Idee, im Powerplay zu sechst zu spielen. Keine zehn Sekunden nach der Unterbrechung, noch in der 18. Minute des letzten Drittels jedoch, kommt es zum erneuten Treffer der Hessen, womit der Plan über den Haufen geworfen wurde. Damit war alle Hoffnung auf den Sieg verloren und Frankfurt zelebrierte den Sieg mit dem letzten Treffer der Partie, neun Sekunden vor Spielende. Am Ende der 60 Minuten stand es 5:11 auf der Anzeige und den Bremern blieb nichts anderes übrig als mit hängenden Schultern zu applaudieren.

Mit einer eingehenden Analyse kann jeder Fehler aus diesem Spiel herauskristallisiert werden und besprochen werden, was definitiv ein großer Berg Arbeit ist. Es steht jedoch fest, dass jeder aus der ersten Herrenmannschaft determiniert ist, diesen Berg anzugehen und aus dieser Niederlage zu lernen, um für alle weiteren Spiele und Aufeinandertreffen optimal vorbereitet zu sein.

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