Cedric Döpke ist nun bereits in der zweiten Saison Trainer unseres Damenteams in der 1. Bundesliga. Zusammen mit Matthew Sellars ist er für die Entwicklung der Mannschaft verantwortlich. Zum Anlass des letzten Heimspiels unserer Damen dieser Saison am vergangenen Samstag, haben wir ihm einige Fragen zu der Entwicklung des Teams, der Aussicht aufs Final 4 und den Rückzug aus der Bundesliga stellen dürfen.
Moin Cedric, heute ist Euer letzter Heimspieltag. Wie ist dein Blick auf die bisherige Saison?
Moin, zunächst einmal ein herzliches Hallo an alle! Wir haben ja nach dem heutigen Tag noch ein letztes Bundesligaspiel in Leipzig in zwei Wochen, ein endgültiges Fazit möchte ich gerne auch wirklich erst danach ziehen. Bis hierhin lässt es sich aber als ein großer Mix beschreiben. Im vergangenen Sommer haben wir einen Umbruch im Team hinnehmen müssen, da mehrere Spielerinnen einen anderen Weg eingeschlagen haben. Dafür konnten wir einige neue Gesichter, auch aus unserer Jugend, begrüßen, die es erst einmal sowohl in unsere Mannschaft als auch in unsere Spielweise zu integrieren galt.Trotzdem sind wir mit einem sehr dünnen Kader in die Saison gestartet, was uns auch ehrlicherweise in den meisten Spielen zum Verhängnis wurde. Seit der Rückrunde läuft es aber nun deutlich besser. Nicht nur von der Kaderbreite, sondern auch von den Leistungen in den einzelnen Spielen und Ergebnissen sind deutliche Fortschritte zu erkennen. Daran wollen wir heute anknüpfen und unter Beweis stellen, dass wir auch gegen Bonn bestehen können. Wir wollen zum Abschluss allen Zuschauenden noch einmal ein spannendes Spiel bieten und am besten natürlich mit drei Punkten aus dem letzten Heimspiel der Saison gehen.
Es war die zweite Saison unserer Damen in der Bundesliga. Wie blickst du auf die Entwicklung des Teams zurück?
Alles in allem überwiegt auf jeden Fall das Positive, ganz klar. Ich bin immer noch wahnsinnig stolz auf die Spielerinnen, dass sie den mutigen Schritt, in der Bundesliga zu spielen, gegangen sind und bin froh ein Teil dieser Geschichte zu sein. Die Entwicklungsschritte die in den vergangenen zwei Jahren erreicht wurden, sind schon wirklich beeindruckend. Natürlich hat sich das nicht immer unbedingt unmittelbar in den Ergebnissen oder Punkten widergespiegelt, aber das war auch nicht unser hauptsächliches Ziel. Wir wollten, dass jede individuell aber auch das gesamte Team Fortschritte erzielt. Man darf dabei nicht vergessen, dass wir eine sehr junge und unerfahrene Mannschaft sind, die eigentlich erst noch am Anfang steht. Für den Prozess war es sehr sinnvoll und auch hilfreich, sich Woche für Woche mit den Besten zu messen, weil wir dadurch automatisch stärker gefordert wurden und immer an unsere Leistungsgrenze gehen mussten. Es war nicht immer einfach und wir haben uns nie aufgegeben. Ich hoffe sehr, dass dieser eingeschlagene Weg weiter gegangen werden kann.
Nächste Woche spielt ihr auswärts im Pokal gegen Mainz im Viertelfinale. Was würde es dem Team und dem Trainer bedeuten, das Final4 in Berlin zu erreichen?
Grundsätzlich will man als Sportler immer das Maximale in seiner Sportart erreichen und für den Pokalwettbewerb ist das eben das Final4. Gerade im deutschen Floorball ist es das Großereignis und ein ganz besonderes Event, an dem jeder gerne teilnehmen möchte. Wer schon einmal in der Halle war, egal ob als Zuschauer oder Teilnehmer, weiß was für eine tolle Atmosphäre dort herrscht. Wir stehen nur noch einen Schritt von dieser Tür entfernt und wollen selbstverständlich gewinnen, alles andere wäre gelogen. Wir sollten mit den Gedanken aber nicht schon in Berlin sein und uns nicht zu sehr mit dem beschäftigen was sein könnte, sondern uns zu 100% auf das Viertelfinale fokussieren, das wird schwer genug werden. Alles andere was danach eventuell passieren könnte, wird man dann sehen. Wir werden Mainz auf gar keinen Fall unterschätzen und gehen das Spiel mit der nötigen Ernsthaftigkeit an, deswegen werden wir auch schon einen Tag vorher anreisen und die Nacht vor Ort verbringen werden, um bestmöglich auf das Spiel vorbereitet zu sein.
In einer deutschlandweiten Bundesliga zu spielen ist ein enormer Aufwand. Ist schon entschieden wie es in der kommenden Saison weitergeht?
Tatsächlich gibt es diesbezüglich Neuigkeiten, die auch erst seit wenigen Tagen offiziell bestätigt sind. Schweren Herzens müssen wir leider verkünden, dass heute nicht nur das letzte Heimspiel der Saison ansteht, sondern (vorerst) auch das letzte Heimspiel in der Bundesliga. Nach dem Ende dieser Saison werden wir den freiwilligen Abstieg aus dem Spielbetrieb von Floorball Deutschland antreten. Zusammen mit dem Team und der Abteilungsleitung haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten in mehreren Gesprächsrunden zusammen gesessen, sodass diese Entscheidung schon länger gereift und wohl überlegt worden ist, auch wenn sie uns natürlich alles andere als leicht gefallen ist.
Aufgrund der diesjährigen Kadersituation war die Trainings- und Spielbeteiligung leider nicht so wie gewünscht und wie es für eine Mannschaft in der ersten Bundesliga nötig gewesen wäre. Vor allem für die Mädels tut es mir unendlich leid, dass das Kapitel Bundesliga nun vorerst einmal pausiert. Es ist aber nicht schlimm einen Schritt zurück zugehen, solange man danach wieder zwei nach vorne macht. Nachdem nun Klarheit darüber herrscht, werden wir in die Gespräche gehen, um zu schauen in welcher Form es für die Mannschaft in der nächsten Saison weitergeht. Wir halten Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.
Zum Abschluss möchte ich die Gelegenheit noch einmal nutzen, um mich bei allen Fans, Zuschauenden, Familien und Freunden zu bedanken, die die Mannschaft in den vergangenen zwei Jahren begleitet und unterstützt haben sowie bei allen Helfenden, die die Spieltage überhaupt immer erst möglich machen. Die Heimspiele sind auch für das Trainerteam immer etwas ganz besonderes und nach zwei Jahren Fahrerei quer durch ganz Deutschland kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass die Stimmung hier immer am besten ist!