Mit 3 Punkten im Gepäck und dem Gefühl, eine über weite Strecken deutlich verbesserte und vor allem kämpferische Leistung geboten zu haben, fuhren die Bremer Spielerinnen glücklich gegen 22 Uhr am Bremer Hauptbahnhof ein.
Dieses Gefühl war noch ein anderes, als der Großteil der Mannschaft sich 16 Stunden zuvor am selbigen Ort versammelte. Mit dem Wissen, dass 2 Wochen zuvor im ersten Heimspiel gegen Berlin eine schwache Leistung abgeliefert wurde und der Gegner, die Spielgemeinschaft Weißenfels/Chemnitz ihrerseits mit einem Sieg gegen den letztjährigen Vizemeister Leipzig ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt hatte, machte man sich auf den Weg in die deutsche „Unihockeyhauptstadt“.
Einzige Parallele zum Berlinspiel war ein torloses erstes Drittel, ansonsten präsentierten sich die Bremerinnen deutlich stärker. Nach anfänglichem Abtasten mit Torchancen auf beiden Seiten mussten die Bremerinnen in der 18. Spielminute eine 2 Minutenstrafe durch Ina Winkler hinnehmen. In Unterzahl ließen die Bremerinnen nur wenige Torchancen zu und Bälle auf das Bremer Gehäuse wurden von der gut haltenden Torfrau Freya Mordhorst entschärft. Durch eine gute Einzelleistung hatte man sogar die Chance, in Unterzahl in Führung zu gehen. Lisa Entelmann erarbeitete sich den Ball und scheiterte nur knapp an Weißenfels Schlussfrau.
Nach Überstandener Strafe mussten die Bremerinnen allerdings die 1:0 Führung der Spielgemeinschaft hinnehmen. Ein verunglückter Schuss der Weißenfelserin Laura Neumann landete 2 Minuten nach Wiederanpfiff bei Nathalie Köllner, die aus 2 Metern einschieben konnte. Die SG erhöhte den Druck, doch nur eine Minute später erfolgte die Anwort der Bremerinnen. Melanie Minnermann zu Lisa Entelmann, die mit einem Sprint an der Bande entlang und dem goldenen Pass zur freistehenden Juliane Hoffmann, die aus 9 Metern in das rechte obere Eck der SG einnetzen konnte. Mit diesem Konter wurde die Weißenfelser Führung egalisiert und nur 2 Minuten später gingen die Gäste durch Lina Werpup sogar in Führung. Ein Bauerntrick brachte das 2:1. Direkt nach Wiederanpfiff durch das sehr gute Schiedsrichtergespann Clemens Alex und Pasi Aho mussten die Bremerinnen wiederum eine Unterzahl hinnehmen. Anita Parey holte Madeleine Voigt von den Beinen-die Schiedsrichter entschieden zum Glück nicht auf Strafstoß. Die anschließende Überzahl konnte die SG allerdings für sich zum Ausgleich nutzen.
Mit einem 2:2 Unentschieden startete das letzte Drittel, in dem die SG das Spiel in die Hand nahmen. Die Eiche-Damen konnten sich zwar immer wieder durch gute Konter befreihen, doch durch eine Vielzahl von guten Torschüssen der Heimmannschaft konnte Freya Mordhorst durch eindrucksvolle Paraden beweisen, dass sie ein großer Rückhalt der Mannschaft ist.
In der 54. Minute war dann der Jubel groß. Ein Konter über Anne Werpup, die den Ball zu Julia Langosz weiterleitete, führte zur umjubelten 3:2 Führung. Besondere Freude des Trainers Andreas Kasche, er hatte beide kurz zuvor eingewechselt und somit ein glückliches Händchen bewiesen.
Die SG erhöhte noch einmal den Druck, doch gegen die nun mit Selbstvertrauen aufspielenden Bremerinnen konnten nur noch wenige Tormöglichkeiten erarbeitet werden. Der Jubel nach dem Abpfiff über diese mannschaftlich geschlossene Leistung war groß!
Über ein Unentschieden hätten sich die Bremerinnen sicherlich nicht beschweren können, doch wie Käptain Jule Hoffmann im anschließenden Interview richtig feststellte: „Sicherlich hatten die Weißenfelserinnen die Mehrzahl an Torchancen, aber diese muss man auch einfach mal rein machen. Das haben wir getan“.
Mit diesem glücklichen Erfolg im Rücken wartet nun am kommenden Wochenende mit der SG Halle/Grimma der amtierende Deutsche Meister auf die Hornerinnen, die sich noch einmal steigern möchten bzw. sollten.
Trainer: Andreas Kasche
Betreuer: Ute Schadek (Danke!)
Torhüterinnen: Freya Mordhorst, Franziska Lammers
Feldspielerinnen: Juliane Hoffmann, Julia Langosz, Lina Werpup, Anne Werpup, Celine Lücken, Anna Baumann, Ina Winkler, Anita Parey, Ulrike Wedde, Saskia Bargmann, Melanie Minnermann, Lisa Entelmann
Foto’s, Liveticker uund Interview unter: www.unihockey-portal.de